Fachtagung: Jung.Motiviert.Ungehört. – Partizipation in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit auf dem Prüfstand

Fachtagung: Jung.Motiviert.Ungehört. - Partizipation in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit auf dem Prüfstand

Datum: 26. April 2022

Zeit: 9:00 - 17:00 Uhr

Ort: Altenberger Hof, Mauenheimer Str. 92, 50733 Köln

Anmedlung

demokratieleben@awo-koeln.de

Bitte nennen Sie uns Ihren Wunsch-Workshop + eine Alternative. (siehe Workshops)


Unsere Veranstaltung:

Wir stellen Partizipation in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit auf den Prüfstand. Wir beleuchten das Thema Partizipation auf Basis von Fachbeiträgen zunächst aus wissenschaftlicher Perspektive. In der darauf folgenden Podiumsdiskussion werden wir unter Beteiligung des Publikums das Thema vertiefen. Nach der Mittagspause bekommen Sie einen Einblick in die Praxis. Mittels Workshops stellen wir Ihnen insgesamt vier Praxisbeispiele vor. Hier können Sie frei nach Ihrem Interesse auswählen - die Plätze je Workshop sind limitiert. In einem Gallerywalk stellen wir Ihnen das Gesamtvorhaben Kinderfreundliche Kommune der Stadt Köln und einen Auszug der Maßnahmen vor: hier wird unter anderem das Pilotprojekt „Veedels-Check“ unter dem Titel „HEY Mülheim- Check mit uns dein Veedel!“ vorgestellt, welches gemeinsam mit dem kooperativen Kinder- und Jugendbüro im Stadtbezirk Mülheim umgesetzt wurde.



Unser Programm

9:15 Uhr Begrüßung


9:30 Uhr (Keynot)

Warum Partizipation wichtig ist – Selbstverständnis und Auftrag sozialer Berufe

Prof. Dr. Holger Schmidt | Fachhochschule Dortmund

Die paternalistische expertokratische Haltung ist in der Praxis sozialer Berufe lange verbreitet gewesen und widerspricht dem heutigen partizipativen Professionsverständnis: denn hier sind die Adressat*innen Expert*innen in eigener Sache. Soziale Arbeit hat den Auftrag, Menschen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Ob es gelingt, auf Augenhöhe zu kooperieren, hängt entscheidend davon ab, wie Fachkräfte mit ihrer Macht umgehen. Da ihre Macht in der Regel viel größer ist als die der Adressat*innen, hat Partizipation nur dann eine Chance, wenn Professionelle ihre Position hinterfragen und den Machtvorsprung so weit wie möglich abbauen.


10:00 Uhr (Keynot)

„‘Weiß nicht […] was die wollen‘ - Partizipation und/im Konflikt am Beispiel der OKJA."

Dr. Jessica Lütgens | Goethe-Universität-Frankfurt

Der Vortrag „‘Weiß nicht […] was die wollen‘ - Partizipation und/im Konflikt am Beispiel der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ stellt einige Erkenntnisse des Forschungsprojektes PARTISPACE zu Jugendpartizipation dar. In dem Kontext wird anhand empirischen Materials aus einem Fall in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ein Blick auf konfligierende Verständnisse von Partizipation im Handgemenge der Praxis getätigt und die Idee von Partizipation als/im Konflikt diskutiert.


10:30 Uhr (Keynot)

Beteiligt sein. Partizipation aus der Sicht von Jugendlichen

Dr. Sonja Moser | Leitung des Fachbereichs Neue Medien/Medienpädagogik im
Pädagogischen Institut/ Referat für Bildung und Sport der Stadt München

Über Beteiligung von Jugendlichen in unserer Gesellschaft wird viel geredet und geschrieben, alle sind sich einig: Partizipation von Jugendlichen ist wichtig, doch selten werden Jugendliche selbst befragt, welche Rolle Partizipation in ihrem Leben spielt, warum sie sich engagieren und welche Erfahrungen sie in Partizipationsprojekten machen? Diesen Fragen werden anhand der Aussagen von Jugendlichen, die im Kontext der Dissertation „Beteiligt sein. Partizipation aus der Sicht von Jugendlichen“ entstanden sind, nachgegangen und es wird gezeigt, welche Folgerungen daraus für Partizipationsprojekte entstehen.


11:15 Uhr

Podiumsdiskussion

Anke Bruns (Moderation), Dr. Jessica Lütgens,  Dr. Sonja Moser, Prof. Dr. Holger Schmidt

Gemeinsam mit den Expert*innen der Redebeiträge, werden die Inhalte der Vorträge weiter vertieft. Alle Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit ihre eigene Expertise einzubringen und Nachfragen zustellen.



12:30 - 13:30 Mittagspause



12:30 - 13:30 Uhr und 16:30 - 17:00 Uhr

Gallerywalk - Kinderfreundliche Kommune

In einem Gallerywalk erhalten Sie die Möglichkeit einen Einblick in das Gesamtvorhaben Kinderfreundliche Kommune der Stadt Köln zu erhalten. Die Stadt Köln ist seit 2018 als einzige Millionenstadt Deutschlands Trägerin des Siegels Kinderfreundliche Kommune. Die Maßnahmen im Aktionsplan „kinder- und jugendfreundliches Köln“ zielen darauf ab nachhaltige und positive Veränderungen im Hinblick auf die Kinder- und Jugendfreundlichkeit der Stadt Köln zu erzielen. Die Beteiligung von jungen Menschen hat in vielerlei Hinsicht eine große Bedeutung, wenn Köln kinder- und jugendfreundlicher werden möchte. Aktuell entwickelt die Stadt Köln einen neuen Aktionsplan, in dem sie vor allem die strukturelle Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, als auch die gesamtstädtische Verankerung der Kinderrechte im Verwaltungshandeln in den Mittelpunkt stellt. Im Gallerywalk stellen wir Ihnen einen Auszug der Maßnahmen vor. Hier wird unter anderem das Pilotprojekt „Veedels-Check“ unter dem Titel „HEY Mülheim- Check mit uns dein Veedel!“ vorgestellt, welches gemeinsam mit dem kooperativen Kinder- und Jugendbüro im Stadtbezirk Mülheim umgesetzt wird.


13:30 Uhr - 16:30 Uhr

Workshops: Praxisbeispiele


W1: GEBe-Methode

Günther Schmitz | Sachgebietsleitung – Angebote innerhalb von Einrichtungen / Einrichtungsleitung (Stadt Solingen)

Oftmals lehnen die erreichten Kinder und Jugendlichen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit etablierte Politikformen ab. Jede*r von ihnen ist jedoch bereit Probleme zu benennen und sich für eigene Interessen zu engagieren. Diese Bereitschaft kann dazu genutzt werden, dass Handeln in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit passgenau durch Partizipation auf die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen auszurichten. Der GEBe Ansatz -Gesellschaftliches Engagement von Benachteiligten fördern- hilft dabei diese Umstellung strukturiert und nachhaltig zu etablieren.


W2: BÄMM! – Beteiligung, Äction, Meine Meinung!

Vanessa Blödorn | Referentin für die Beteiligungsstruktur (Stadt Erfurt)

Wie lässt sich digitale Jugendbeteiligung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit verankern? - Ein Einblick in praktische Erfahrungen von BÄMM! Erfurt. Digitale Jugendbeteiligung ermöglicht vielfältige Möglichkeiten zur Beteiligung junger Menschen. Nach einem kurzen inhaltlichen Einstieg dazu soll anhand Theorie, Methodik (Ausprobieren inklusive) und praktischer Umsetzung (Best Practise Beispiele BÄMM! Erfurt) der Diskurs zur Leitfrage eröffnet werden.


W3: Partizipation in der Jugendverbandsarbeit

Torsten Buff und Tobis Branahl | Kölner Jugendring

Jugendverbände sind die Werkstätten für Demokratie und Partizipation. Doch was heißt das konkret? Das zeigen wir, auch anhand von kurzen Einblicken in die Strukturen, Abläufe und Planungen in einem Jugendverband.


W4: Partizipative Beteiligungsformen mit Jugendlichen

Elizaveta Khan | Geschäftsführerin Integrationshaus e.V. || N.N. Mitglied der Gruppe Spektrum

In der Arbeit für und mit jungen Menschen ist der Empowermentansatz und die Schaffung von Partizipationsmöglichkeiten tragend. In diesem Workshop werden wir die Zusammenhänge zwischen Empowerment und Partizipation erarbeiten und verschiedene Praxisansätze miteinander teilen. Daneben werden wir Empowerment und Partizipation als Werkzeuge für rassismuskritische und diversitätssensible pädagogische Praxis diskutieren.

In Kooperation von
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